Programm Freitag

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FREITAG, 7. Juni 2024

10.00–12.30 Uhr – FILMHAUS, FOYER

DAS FOYER DER GROSSEN FRAGEN

Ein Austausch mit dem Literaturbetrieb

Eintritt frei (Mit Anmeldung ab dem 25.5.)


Wie wird Literatur verlegt, vermittelt und gefördert? Und wie findet die Kontaktaufnahme mit dem sogenannten Literaturbetrieb statt? Diese Fragen sind für alle von zentraler Bedeutung, die sich auf den Weg gemacht haben, professionell zu schreiben – und sich Lebensumstände schaffen wollen, die das ermöglichen. Vier Akteur:innen aus unterschiedlichen Feldern des „Betriebs“ nähern sich diesen Themen im Rahmen einer Podiumsdiskussion: Sebastian Adam (Junges Literaturinstitut Leipzig / Lesebühne Apropos) – Susanne Krones (Programmleiterin Literatur bei C.H. Beck), Son Lewandowski (Autorin / Mitgründerin des Festivals „Insert Female Artist“) und Annika Reich (Autorin / Leiterin des Aktionsbündnisses „Wir machen das“). Im Anschluss können weitere Expert:innen in konzentrierten Gesprächen befragt werden: Emily Grunert (Literaturbüro NRW), Adrian Kasnitz (Parasitenpresse), Moritz Müller-Schwefe (Kiepenheuer & Witsch), André Patten (Land in Sicht), Dominique Pleimling (Eichborn), Tobias Philippen (schaefersphilippen), Sandra Poppe (Förderpreis Wortmeldungen, Crespo Foundation), Jan Valk (Kunststiftung NRW) und Annette Weber (DuMont Verlag)


Die Veranstaltung richtet sich schwerpunktmäßig an Studierende. Begrenzte Platzzahl.



WERKSTATT

10.00–12.00 Uhr – FILMHAUS, SEMINARRAUM

MASCHINENSPRACHE – Sprache als Beute?

Schreiben mit der KI gegen die KI

Werkstatt und Gespräch

Mit Juan S. Guse, Jenifer Becker und Albert Henrichs

Eintritt frei (Mit Anmeldung ab dem 25.5.)


Große KI-Unternehmen sammeln und speichern riesige Mengen unterschiedlichster Texte, um sie zu Sprachmodellen zusammenzufassen, die dann die Grundlage für Chatbots wie GPT-4 bilden. So komplex sie auch sind – KI-Modelle bleiben in ihren Ergebnissen berechenbar. Aber gilt das tatsächlich für alle Formen der Anwendung? Was, wenn sie trotz aller Kontrolle manchmal nicht das tun, was sie sollen, und durchaus überraschende Ergebnisse produzieren? Oder noch besser: Wenn man sie benutzt, um Prosa zu generieren? Die Autor:innen Juan S. Guse und Jenifer Becker stellen gemeinsam mit dem Lektor Albert Henrichs ein kollektives Schreibprojekt vor, das mit ChatGPT arbeitet – und zu Ergebnissen kommt, die alles andere als kalkulierbar scheinen.

Im Anschluss an das Werkstattgespräch erfolgt ein Input zu verschiedenen Schreibverfahren mit KI, die angewandt in Schreibübungen selbst erprobt werden können.


Die Veranstaltung richtet sich schwerpunktmäßig an Studierende. Begrenzte Platzzahl.

Bitte mitbringen: Ein internetfähiges Gerät, auf dem sich unkompliziert schreiben lässt und das einen Zugang zu mindestens einem großen Sprachmodell wie ChatGPT oder LLaMA besitzt. Alternativ besteht die Möglichkeit, ein Sprachmodell zu nutzen, das über die Plattform fobizz zur Verfügung gestellt wird.

Es sind keine technischen Vorkenntnisse erforderlich.



14.00–15.30 Uhr - FILMHAUS, KINOSAAL

UNBEZAHLBARER UNTERRICHT

Im Methodenstreit um Vermittlung, Ermöglichung und Kritik

Panel

Mit Paul Brodowsky, Christof Hamann, Nancy Hünger

Eintritt frei (Mit Anmeldung ab dem 25.5.)


Die Kritik an Literaturinstituten und Schreibstudiengängen ist so alt wie die Einrichtungen selbst, zumindest im deutschsprachigen Raum. Die Skepsis gegenüber Erlernbarkeit von Literatur sitzt – anders als beispielsweise in der visuellen Kunst – tief und hat sowohl mit dem Verdacht zu tun, dass da, wo Literatur gelehrt wird, nur Marktkonformes und Gleichförmiges herauskäme, als auch mit Spätformen des Geniekults. Christof Hamann (Theorien und Praktiken professionellen Schreibens, Universität Köln), Paul Brodowsky (Szenisches Schreiben, Universität der Künste Berlin) und Nancy Hünger (Leiterin des Studios Literatur und Theater, Universität Tübingen) gehen diesen Vorurteilen nach und berichten von ihren Erfahrungen: Welche Methoden wenden sie in der Lehre an? Muss sich der Unterricht an den modischen Strömungen in der Gegenwartsliteratur orientieren? Und sollte am Ende eines Studiums an einem Schreibinstitut eine erfolgreiche Veröffentlichung stehen?

Moderation: Monika Rinck (Kunsthochschule für Medien Köln)



WERKSTATT

14.00–15.30 Uhr - FILMHAUS, SEMINARRAUM

(A)SYNCHRONES SCHREIBEN

Werkstatt und Gespräch zum Thema kollektives Schreiben.

Mit dem Kollektiv Wien

Eintritt frei (Mit Anmeldung ab dem 25.5.)


In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit den Möglichkeiten kollektiver Schreibprozesse – mit den Bedingungen, unter denen sie stattfinden können und mit den besonderen Anforderungen, die sie an alle Beteiligten stellen. Wie geht das: Loszulassen und im richtigen Moment wieder zuzupacken? An welchen Punkten ist Entschiedenheit gefragt und wo Zurückhaltung, welche Rolle spielt das Timing? Das Kollektiv Wien – bestehend aus Fred Heinemann, Valerie Prinz und Leonie Ziem moderiert den Prozess und berichtet von den Erfahrungen, die sie selbst gemacht haben.


Die Veranstaltung richtet sich schwerpunktmäßig an Studierende. Begrenzte Platzzahl.

17.00–18.00 Uhr - STADTGARTEN, KONZERTSAAL

BESSER SCHREIBEN OHNE MENSCHEN

Vom Nutzen und Schaden Künstlicher Intelligenz

Panel

Mit Jenifer Becker, Claudia Hamm und Philipp Schönthaler.

Tagesticket 16 € / ermäßigt 11 €


Sprachmodelle wie ChatGPT fordern unsere Vorstellungen von Schreiben und Literatur heraus, Chatbots halluzinieren Fließbandtexte – Urheberrecht scheint plötzlich verhandelbar. Gleichzeitig eröffnen sich Chancen, Schreibprozesse neu zu denken. Wie könnte das aussehen? Was sind die inhaltlichen und stilistischen Kennzeichen der Textproduktion künstlicher Intelligenz? Wie wird sich die Sprache verändern? Braucht es den Menschen, um zu schreiben? Braucht es ihn als Lesenden? Jenifer Becker (Autorin / Kulturwissenschaftlerin), Claudia Hamm (Übersetzerin und Theaterautorin) und Philipp Schönthaler (Autor / Literaturwissenschaftler) haben sich in ihrer Arbeit intensiv mit dem Verhältnis von Schreiben und KI befasst. Auf diesem Panel diskutieren sie Nutzen und Schaden der immer leistungsfähiger werdenden KI-Chatbots und liefern Schlaglichter aus Literatur, Übersetzung und Literaturwissenschaft.



18.30–19.30 Uhr - STADTGARTEN, KONZERTSAAL

WIE MAN SUCHT, WAS MAN (ER)FINDET

Möglichkeiten und Grenzen Künstlerischer Forschung

Mit Anke Haarmann und Christoph Hoffmann

Tagesticket 16 € / ermäßigt 11 €


Das Interesse an Künstlerischer Forschung ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Grundlegend ist die Einsicht, dass Herausforderungen wie Migration, Klimawandel und immer schnellere Paradigmenwechsel nicht allein mit den Mitteln traditioneller Wissensaneignung bewältigt werden können. Doch „Artistic Research“ ist mehr als Forschung im klassischen Sinne. Sie untersucht Szenarien, künstliche Welten und narrative Modelle, mit deren Hilfe sich Forschungsergebnisse auf ungewöhnliche und künstlerische Weise vermitteln lassen. Die ganz eigene Ästhetik von Forschungsprozessen - Protokoll, Archiv, Laborbericht und Feldnotiz - nimmt Kontakt zu literarischen Verfahren auf. Anke Haarmann (Director of PhDArts, Visual Arts University of Leiden) und Christoph Hoffmann (Wissenschaftsforscher an der Universität Luzern) beschäftigen sich in diesem Panel mit den Möglichkeiten und Grenzen dieser vielfältigen und vielgestaltigen Disziplin und gehen der Frage nach, wie künstlerische Verfahren zu einer besseren Vermittlung und Umsetzung von Wissen beitragen können – auch im Feld der Literatur.

Moderation: Stephanie Waldow (Literaturwissenschaftlerin, Universität Augsburg).


20.30–22.00 Uhr – STADTGARTEN, KONZERTSAAL

FIKTIVES WISSEN – WISSEN DER FIKTION

Sieben Prototypen künstlerischer Forschung

Lesung

Mit Juan S. Guse, Daniel Falb und Angela Steidele

Tagesticket 16 € / ermäßigt 11 €


Welches spezifische Wissen speichert die Literatur? Welche Formen nimmt es an? Wie wird es verständlich? Welche neuen Welten eröffnet es uns? Die Autor:innen Juan S. Guse, Daniel Falb und Angela Steidele befassen sich in ihren Arbeiten auf ganz unterschiedliche Weisen mit der literarischen Verarbeitung von Wissen. Sie zeigen, was sie unter dieser Forschung verstehen, was sie damit tun - und wie das Reich des Wissens oft zurückschlägt. Forschung und Erkenntnis live: Guse entwickelt aus einer enormen Fülle kultureller Artefakte alternative Gesellschaftsszenarien, Daniel Falb befasst sich in seinem literarischen Schreiben intensiv mit unterschiedlichsten Wissensfeldern von Physik bis Philosophie, Angela Steidele ist Spezialistin für die literarische Erschließung realer Biografien. Gemeinsam mit vier Studierenden vom Literaturinstitut Leipzig (Hannah Beckmann, Julia Dorsch, Oliwia Hälterlein, Sven Spaltner) stellen sie an diesem Abend die Frage nach dem „Wissen der Literatur“ in seinen unterschiedlichsten Ausformungen.

Moderation: Ulrike Draesner (Autorin / Deutsches Literaturinstitut Leipzig) und Kerstin Preiwuß (Autorin / Deutsches Literaturinstitut Leipzig)

Unterstützt und gefördert von der Kunststiftung NRW, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, dem Deutschen Literaturfonds, der Crespo Foundation, 

Universitätsstiftung Leipzig sowie dem Kulturamt der Stadt Köln.

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